Technik

Hier finden Sie Details zur Technik im Bochumer Planetarium.

Der Planetariumsprojektor Zeiss Universarium IX

Im Zentrum des klassischen Planetariums ist seit dem Jahr 2000 der modernste Sternenprojektor der Welt im Einsatz, der Zeiss Universarium IX: Strahlende Sterne, so atemberaubend wie in der Natur. Mit einer Grenzgröße von 6,55 mag werden genauso viele Sterne abgebildet wie sie das menschliche Auge unter besten Beobachtungsbedingungen und im freien Weltraum sehen kann. Hohe Helligkeit und kleine Abbildungsdurchmessern sorgen für die unübertroffene Brillanz des Sternhimmels. Jeder Stern erhält sein rein weißes Licht über eine einzelne Lichtleitfaser. Milchstraße, Sternhaufen, Nebel und Galaxien werden mit hohem Detailreichtum abgebildet.

Universarium IX
Foto: Zeiss
 

Fulldome-Projektion: powerdome®VELVET

Im Jahr 2020 wurden elf neue ZEISS VELVELT LED Proejktoren installiert. Somit ist das Bochumer Planetarium mit einem der modernsten Ganzkuppelprojektion-Systeme der Welt ausgestattet. Die Projektoren sorgen für ein riesiges, digitales und bewegtes Bild. Sie sind sind weltweit die einzigen, welche in jeder Hinsicht für die astronomischen Darstellungen in Planetarien geschaffen wurden.

Größter Kontrast
Schwarzer Nachthimmel und leuchtend helle Sterne dank Höchstkontrast

Als einziger DLP-Projektor auf dem Markt, erreicht VELVET ein Kontrastverhältnis, das vergleichbar ist mit der Glasfaser-Sternprojektion von ZEISS. VELVET LED liefert einen absolut schwarzen Bildhintergrund. Kein graues Hintergrundlicht hellt den Nachthimmel auf. Die Sterne und Objekte leuchten auf tiefem Schwarz.

Brillante Farben
DLP-Technologie und LED-Lichtquellen für brillante und stabile Farben

Die DLP-Technologie bietet Stabilität und sichert gleichförmige Farben und Helligkeiten über viele Jahre. Auch nach vielen tausend Betriebsstunden liefert ein VELVET LED Projektor ausgezeichnete Bildqualität. Der hohe Kontrast des Projektors bewirkt eine hohe Farbsättigung. Das Auge empfindet die kontrastreiche und farbintensive Projektion als besonders brillant und angenehm. Die neuen LED-Lichtquellen sorgen für einen verbesserten Farbraum gegenüber den Vorgängermodellen.

ZEISS Optik für gestochen scharfe Pixel und ausgezeichneten Pixelkontrast

Die Anzahl der Pixel macht noch kein gutes Bild aus. Erst die Abbildungsgüte bestimmt Schärfe und Bildeindruck. Im VELVET LED sind ZEISS Optiken der höchsten Güteklasse verbaut, Garanten für beeindruckende Abbildungsqualität. Deshalb sieht ein mit VELVET LED erzeugtes 6k-Kuppelbild schärfer und knackiger aus als manches 8k-Bild von anderen Systemen.

Perfektes Blending
Dank der Vermeidung jeglichen Hintergrundleuchtens durch die VELVET Projektoren werden keine mechanischen Masken in oder vor den Projektionsobjektiven benötigt, die bei anderen Projektortechnologien zur Reduzierung der Blendensichtbarkeit erforderlich sind. Die Übergänge zwischen den einzelnen Bildkanälen sind mit VELVET LED unsichtbar, das Kuppelbild ist perfekt.


ZEISS VELVET LED
Foto: Zeiss 

Technische Daten

VELVET LED Projektor

Bildformat

WQXGA (2560 x 1600), nativ (bis zu 120 Hz)

Displaytechnologie

LVDS DMDâ„¢ mit DarkChip3â„¢
ZEISS True Black Projection Technology

Helligkeit

entspricht einem visuellen Eindruck von 2600 lm

Kontrast, sequentiell

2.500.000 : 1

Breite x Höhe x Tiefe

ca. 674 mm x 729 mm x 500 mm, inkl. Objektiv und Gestell

Lichtquellen

LED basierte RGB-Festkörperbeleuchtung

Videoeingänge

2x DisplayPort digital RGB

Masse

ca. 70 kg

Projektionsobjektiv

ZEISS DIGIGON

 

VELVET LED Fulldome-System

 

 

Projektionsfläche

360° x 180° (±15°)

Kuppeldurchmesser

4,5 bis 30 m (diverse Konfigurationen)

Kuppelneigung

0° bis 30°

Reflexionsgrad der Kuppel

35% bis 60% empfohlen

Blenden zwischen Kanälen

elektronisch, keine Masken vor dem Objektiv

Konfigurationen

2 bis 10+ Kanäle

Fernwartung

optional, Internetverbindung erforderlich

3D-Sound-System

Gleich zwei Audiosysteme machen Gebrauch von über 60 Lautsprechern und vier Subwoofern zur Erzeugung von brillanten Raumklangerlebnissen.

Zum einen sorgt die innovative Tonanlage vom Ilmenauer Fraunhofer–Institut für digitale Medientechnologie IDMT für ein Tonerlebnis der besonderen Art. Durch die Möglichkeit der Kopplung mit dem POWERDOME-VELVET – Projektionssystem entstehen beeindruckende dreidimensionale Welten für Auge und Ohr. Das Atmosphea System im Planetarium Bochum entstand in Zusammenarbeit von Shure und dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT. Atmosphea arbeitet mit Algorithmen der Wellenfeldsynthese, basierend auf der SpatialSound Wave Technologie des Fraunhofer IDMT.

Zusätzlich kommt der „Spatial Audio Designer“ (SAD) des Hamburger Unternehmens NEW AUDIO TECHNOLOGY zum Einsatz.
Das vom Grammy-Nominierten Sound Designer Tom Ammermann entwickelte System ist weltweit bereits in zahlreichen Setups für Film, TV, Kino, VR und AR im Einsatz und erlaubt die Produktion praktisch latenzfreier immersiver und interaktiver Audio-Szenarien innerhalb eines nahtlosen Workflows. Durch die Simulation beliebiger Lautsprechersetups ermöglichen entsprechende Plugins für DAWs dem Endanwender die Produktion und Simulation aufwendiger 3D-Sound-Szenarien sogar in einfachen Stereo-Studio-Umgebungen.
Beide Spatial-Sound-Systeme sind per Timecode framegenau an die aus dem Powerdome-System abgespielten Bildinhalte koppelbar und erzeugen im Zusammenspiel beeindruckende dreidimensionale Welten für Auge und Ohr.

Gebäudebeschreibung

Das äußere Erscheinungsbild des Zeiss Planetariums ist von einem 15 Meter hohen kuppelförmigen Zentralbau geprägt. Die Konstruktion der Kuppel als eine auf drei Punkten gelagerte Stahlbetonschale hat einen Durchmesser von 40 Metern und trägt sich selbst. Daher erfordert sie keine weiteren Stützvorrichtungen. Die besondere Statik ist auch an der Schalendicke, die im Scheitel nur 8 Zentimeter, aber an den Fußstücken 40 Zentimeter beträgt, erkennbar. Das Dach ist mit V2A-Edelstahlmaterial Nirosta verkleidet, das die Kuppel durch radial verlaufende Streifen strukturiert. Das Material ist für seine besondere Widerstandsfähigkeit bekannt. Durch die Lagerung auf drei Punkten entstehen zwischen den Fußstücken drei Fensterbögen, die mit Kristallspiegelglas ausgestattet sind. Sie bieten dem schlauchförmigen Umgang, der die innen gelagerte Projektionskuppel umgibt, Beleuchtung durch Tageslicht. Im Westen grenzt ein kubischer Bau an die Kuppel an. Hier finden auf zwei Etagen Verwaltungsräume Platz, im unteren Geschoss zudem die Toiletten. Dieser Gebäudeteil ist im oberen Geschoss durch einen Gang, in dem sich das Foyer befindet, mit dem Kuppelbau verbunden. Der über Treppen erreichbare Eingang in den Komplex weist zum Stadtgarten und nicht wie erwartet zur Straße, etwas, das das Konzept der Umbauung des Stadtgartens betont. Sowohl die verglaste Eingangssituation als auch die Durchfensterung allgemein verdeutlichen ein Aufheben der räumlichen Barrieren. Dadurch wird zwischen dem Inneren des Gebäudes und der Bevölkerung und Natur außerhalb vermittelt.

Die Planetariumskuppel

Im überwölbten Teil des Gebäudes erhebt sich mittig eine mit Kunststoff beschichtete Aluminium-Kuppel, die im Durchmesser 20 Meter aufweist und den eigentlichen Vorführraum darstellt. Diesen Raum umgibt der Umgang, in dem wechselnde Ausstellungen stattfinden. Auch Technikräume und der Verkaufs-Shop haben hier ihren Platz. Im Vorführraum finden auf etwa 600 Quadratmetern Projektionsfläche täglich mehrere Veranstaltungen statt, denen 260 Zuschauer beiwohnen können.