Der aktuelle Sternenhimmel

Sternkarte Februar 2025

Der Sternenhimmel Mitte Februar

Der Februar kann zwar noch recht winterlich sein, aber über den Monat hinweg ist deutlich zu bemerken, dass die Tage länger werden. Steht die Sonne Anfang des Monats nur gut 9 Stunden über dem Horizont, sind es am 28. Februar schon fast 11 Stunden. Genau 100 Minuten oder eine Stunde und 40 Minuten macht der Unterschied in Bochum aus. Ende des Monats, wenn die Sonne um kurz nach 18 Uhr untergeht, ist es gegen 19:30 Uhr ganz dunkel geworden – auch dann bleibt noch viel Zeit für den Blick zum Sternenhimmel.

Das bei weitem hellste „sternförmige“ Objekt am Himmel des frühen Abends ist die Venus, die Mitte Februar erst gegen 21:30 Uhr unter dem Horizont verschwindet. Am 14. Februar erreicht sie ihre größte Helligkeit, den „größten Glanz“, und steht um 20:00 Uhr noch 15° hoch im Westen. Unübersehbar ist der „Abendstern“, in Wirklichkeit natürlich der sonnennähere Nachbarplanet der Erde, aber den gesamten Monat über.

Der Ringplanet Saturn geht dagegen Mitte Februar schon vor 20:00 Uhr unter. Seine Sichtbarkeit geht langsam zu Ende.

Dafür beginnt in den letzten Tagen des Februars die beste abendliche Sichtbarkeit des Jahres für den innersten Planeten Merkur, den die meisten Menschen noch nie selbst mit dem bloßen Auge gesehen haben. Tief im Westen kann man in der Dämmerung kurz vor 19 Uhr auf Merkursuche gehen. Der schnellste aller Planeten steht fast senkrecht unterhalb der hellen Venus, aber nur noch etwa 5° hoch - in der ersten Märzwoche sind die Sichtbarkeitsbedingungen deutlich besser.

Am Abend gegen 20:00 Uhr oder 21:00 Uhr sind die Sternbilder des Winterhimmels besonders gut zu sehen: Sie erreichen dann im Süden ihre größte Höhe. Da die meisten Menschen eher am Abend als mitten in der Nacht zum Himmel schauen, eignet sich der Februar für das Kennenlernen der Sternbilder, die uns durch eine Winternacht begleiten, sogar besonders gut.

Sechs Sterne, einer für jedes der bekanntesten Sternbilder, bilden ein großes Sechseck, das wir „Wintersechseck“ nennen.

Fast genau im Süden sieht man das wohl auffälligste dieser Sternbilder: den großen Himmelsjäger Orion. Seine Schultersterne, die drei Gürtelsterne und auch die Fußsterne sind alle hell genug, um auch aus der Stadt gesehen zu werden. Etwas höher steht der Stier mit dem rötlichen Aldebaran und dem bekanntesten aller Sternhaufen, den Plejaden, die auch als „Siebengestirn“ bekannt sind. Noch höher am Himmel findet sich der Fuhrmann mit dem hellen Stern Capella. Pollux in den Zwillingen, Procyon im Kleinen Hund und Sirius im Großen Hund, der hellste Stern am gesamten Himmel, komplettieren das Sechseck.

Im Stier leuchtet – noch sehr gut sichtbar – der helle Riesenplanet Jupiter. Gegen 21 Uhr steht der größte Planet im Sonnensystem über 55° hoch im Süden. Erst nach 3:00 Uhr verschwindet er unter dem Horizont und bildet den gesamten Februar über einen Glanzpunkt am Nachthimmel.

Ein wenig weiter östlich in den Zwillingen ist der rötliche Mars ebenfalls sehr auffällig. Er erreicht gegen 22:00 Uhr seinen höchsten Stand und geht erst gegen 6:00 Uhr am Morgen unter, ist also beinahe die ganze Nacht zu sehen.

Ein Februarabend bietet damit in diesem Jahr eine hervorragende Gelegenheit, fast alle überhaupt mit dem bloßen Auge sichtbaren Planeten zu sehen.

Wer am Morgen gegen 4:00 Uhr zum Himmel blickt, sieht von den Planeten zwar nur noch den Mars tief im Westen, dafür aber einen völlig veränderten Anblick des Sternenhimmels. Die meisten der Wintersternbilder sind schon untergegangen. Im Osten und Süden werden sie von den Sternbildern des Frühjahrs abgelöst, die mit fortschreitender Nacht ins Zentrum der Himmelsbühne rücken. Die markante Figur des Löwen und auch der helle Stern Arktur im Bärenhüter sind schon im Süden zu finden. Darüber steht hoch am Himmel der Große Wagen, der Rücken und Schwanz des größeren Sternbilds Große Bärin bildet.

 

Highlight des Monats:
Der hellste Stern am Himmel: Sirius

Egal, wohin man auf der Erde reist: Von nirgendwo wird man einen helleren Stern sehen als den Sirius im Sternbild Großer Hund. Weil der Sirius so auffällig ist, hatte er für viele Kulturen eine große Bedeutung. So markierte sein erstmaliges Auftauchen in der Morgendämmerung für die Ägypter vor etwa 4.000 Jahren den Beginn der Nilflut, ein entscheidendes Ereignis im Verlauf des Jahres, von dem die Fruchtbarkeit des Landes abhing.

Sirius A und Sirius B gesehen vom Hubble Weltraumteleskop. Der Weiße Zwerg Sirius B ist der schwach leuchtende Punkt links unten.
Sirius A und Sirius B gesehen vom Hubble Weltraumteleskop. Der Weiße Zwerg Sirius B ist der schwach leuchtende Punkt links unten.
Foto: NASA, ESA, H. Bond (STScI), and M. Barstow (University of Leicester), frei verwendbar

In Mitteleuropa ist die beste Beobachtungszeit für den Sirius der Winter. Mitte Februar erreicht der weiße Stern gegen 21:30 Uhr seine höchste Position im Süden. Dann steht er immerhin fast 22° hoch über dem Horizont und ist bequem am Abendhimmel zu sehen. Er ist deutlich heller als die ebenfalls sehr gut sichtbaren anderen Mitglieder des Wintersechsecks und fällt sofort ins Auge.

Sirius ist etwa doppelt so schwer wie unsere Sonne und leuchtet etwa 25mal heller. Seine außerordentliche Helligkeit am Nachthimmel verdankt er aber vor allem seiner für astronomische Verhältnisse großen Nähe: Er ist mit acht Lichtjahren Entfernung einer der nächsten Nachbarsterne der Sonne.

Der Sirius ist nicht allein im All unterwegs. Wie etwa die Hälfte aller Sterne hat er einen Begleiter.

Der Weiße Zwerg Sirius B ist nur so groß wie die Erde.
Der Weiße Zwerg Sirius B ist nur so groß wie die Erde.
Foto: ESA, NASA, frei verwendbar

Dieser lichtschwache Stern, der nur etwa ein Tausendstel so hell wie der Hauptstern im Sirius-System ist, ist etwas ganz Besonderes: Er ist ein Weißer Zwerg, nicht größer als die Erde aber so schwer wie die Sonne. Zum ersten Mal in einem Teleskop beobachtet wurde der „Sirius B“ genannte Stern erst 1862. Vor etwa 250 Millionen Jahren entstanden der heute viel hellere Sirius A und Sirius B gemeinsam. Sirius B war damals viel schwerer – etwa 5-mal schwerer als die Sonne und mehr als doppelt so schwer wie Sirius A. Er entwickelte sich schnell, verlor schon vor 130 Millionen Jahren seine äußeren Schichten und wurde zu einem kleinen, extrem dichten Weißen Zwerg.

Auch unsere Sonne wird einmal als ähnlicher, wenn auch nicht ganz so schwerer, Weißer Zwergstern enden. Bis dahin hat die Sonne allerdings noch etwa 6 Milliarden Jahre Zeit – sie ist viel leichter als Sirius B zu seinen besten Zeiten und verändert sich viel langsamer.