Der aktuelle Sternenhimmel

Sternkarte März 2025
 

Der Sternenhimmel Mitte März

Der März ist der erste Frühlingsmonat – meteorologisch beginnt der Frühling schon am 1. März, astronomisch aber erst exakt um 10:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit am 20. März. Genau dann überschreitet der Mittelpunkt der Sonne den Himmelsäquator von Süden nach Norden. Das ist der Zeitpunkt der Tag- und Nachtgleiche: Ab jetzt sind die Tage wieder länger als die Nächte. Am folgenden Wochenende beginnt dann die Sommerzeit. In der Nacht vom 29. auf den 30. März werden die Uhren um eine Stunde, von 2 Uhr auf 3 Uhr, vorgestellt.

Auch der Sternenhimmel präsentiert sich zunehmend frühlingshaft. Im Westen sind am Abend noch die Wintersternbilder sichtbar, darunter der Stier, der Fuhrmann, der Orion und die Zwillinge.

Anfang März ist die Venus als Abendstern im Westen noch sehr auffällig. Unser innerer Nachbarplanet kann schon in der Abenddämmerung leicht gefunden werden. Am 5. März zum Beispiel geht die Sonne um 18:18 Uhr unter. Etwa eine Stunde später steht die Venus immerhin noch gut 15° über dem Horizont und fällt sofort ins Auge. Im Teleskop sieht man, dass nur 10% des Planetenscheibchens von der Sonne beleuchtet sind. Es erscheint als schmale Sichel. 12 Tage später ist die Sichel nur noch zu 2% beleuchtet und die Venus steht um 19:15 Uhr nur noch 5° über dem Horizont. Am 23. März läuft sie zwischen Erde und Sonne hindurch und wendet uns ihre unsichtbare Nachtseite zu. Schon Ende März taucht sie dann auf der anderen Seite am Morgenhimmel wieder auf.

In die erste Märzwoche fällt auch die beste abendliche Sichtbarkeit des Jahres für den innersten Planeten Merkur, den die meisten Menschen noch nie selbst mit dem bloßen Auge gesehen haben. Tief im Westen kann man in der Dämmerung kurz nach 19 Uhr auf Merkursuche gehen. Der schnellste aller Planeten steht fast senkrecht unterhalb der hellen Venus, die eine hervorragende Aufsuchhilfe bietet und das Finden des Merkur in diesem Jahr sehr erleichtert. Am 5. März gegen 19:15 Uhr entdeckt man den Merkur noch etwa 7° hoch genau unter der Venus, etwa auf halber Strecke von ihr zum Horizont. Bis etwa zum 10. März kann man den Merkur am Himmel aufspüren.

Gegen 22 Uhr ist es längst ganz dunkel geworden. Dann steht der Große Wagen, der Rücken und Schwanz des größeren Sternbilds Große Bärin bildet, schon hoch am Himmel. Darunter findet man das vielleicht auffälligste der klassischen Sternbilder des Frühjahrs, den Löwen. Tiefer im Osten gehen auch der Bärenhüter und die Jungfrau auf. Gegen Mitternacht stehen diese Sternbilder dann hoch im Süden. Ihre drei hellsten Sterne, Regulus im Löwen, Arktur im Bärenhüter und Spica in der Jungfrau, bilden das Frühjahrsdreieck.

Am Abend ist im März der Jupiter im Sternbild Widder noch sehr gut am Himmel zu sehen. Mitte des Monats geht der größte aller Planeten um kurz nach 2 Uhr unter. Er steht im Sternbild Stier, nicht weit vom hellen rötlichen Stern Aldebaran und dem bekanntesten aller Sternhaufen, den Plejaden.

Ebenfalls rötlich ist der Mars, der äußere Nachbarplanet der Erde. Er ist in den Zwillingen fast die ganze Nacht zu sehen – erst um kurz vor 5 Uhr geht er unter. Seine Helligkeit ist zwar nicht ganz so groß wie die des Jupiters, übertrifft aber die des Aldebaran und auch der beiden Zwillingssterne Castor und Pollux deutlich.

Wenn der Mars in der zweiten Nachthälfte langsam dem Horizont entgegen sinkt, gehen im Osten schon die Sternbilder auf, die uns durch eine Sommernacht begleiten, darunter Schwan, Leier und Adler.

 

Highlight des Monats:
Eine Mond- und eine Sonnenfinsternis im März

Im März können wir uns gleich aus zwei Finsternisse, eine totale Mondfinsternis am 14. März und eine partielle Sonnenfinsternis am 29. März, freuen. Allerdings: Wer bei der Mondfinsternis einen beeindruckenden „Blutmond“ und bei der Sonnenfinsternis Dunkelheit mitten am Tag erwartet, wird – zumindest in Deutschland – leider enttäuscht. Dennoch gibt es durchaus etwas zu sehen.

Die Sichtbarkeit der Mondfinsternis am 14. März
Foto: NASA's Scientific Visualization Studio, frei verwendbar

Blicken wir zuerst auf die Mondfinsternis: Sie findet wie alle Mondfinsternisse bei Vollmond statt, denn nur dann kann der Mond in den Schatten der Erde eintauchen – falls er (fast) genau in der Bahnebene der Erdbahn liegt. Da die Mondbahn gegen diese Ebene um 5° geneigt ist, ist das meistens nicht der Fall – aber am 14. Februar passt es. Der Mond tritt um 6:09 Uhr MEZ in den Kernschatten der Erde ein und erscheint dann „angeknabbert“. Um 7:26 beginnt die totale Verfinsterung, die um 8:32 Uhr endet. Während dieses Zeitraums erscheint der Mond durch von der Atmosphäre der Erde in den Schatten gestreutes Sonnenlicht rötlich.

Die Zeiten lassen für Bochum allerdings nichts Gutes ahnen: Der Mond geht schon um 6:53 Uhr, deutlich vor Beginn der Totalität, unter – und überdies geht um 6:47 Uhr die Sonne auf. Beobachter in unserer Gegend können also nur ganz tief im Westen am frühen Morgen ab kurz nach 6 Uhr in der zunehmenden Dämmerung einen teilweise verfinsterten Mond untergehen sehen. Auch das lohnt bei sehr klarem Wetter sicherlich einen Blick. Wer aber einen rötlichen, total verfinsterten Mond sehen möchte, muss, wie unsere Karte zeigt, weit nach Westen, nach Nord- oder Südamerika, reisen.

Etwa zwei Wochen später, am 29. März, ist Neumond – und es besteht die Chance auf eine Sonnenfinsternis, bei der Mond sich zwischen Erde und Sonne schiebt. Auch das gelingt – wie bei der Mondfinsternis – nur, wenn Sonne, Mond und Erde genau in einer Linie stehen. Da es bei der vorausgegangenen Mondfinsternis exakt gepasst hat, ist der Mond nun wieder in einer Position, in der immerhin eine Finsternis möglich ist. Aber der Mond trifft die Bahnebene der Erde bei Neumond nicht mehr ganz genau – er steht knapp zwei Drittel seines Durchmessers nördlich dieser Ebene.

Die Sonnenfinsternis am 29. März ist nirgendwo auf der Welt total, aber in der Arktis werden 93% Bedeckung erreicht.
Die Sonnenfinsternis am 29. März ist nirgendwo auf der Welt total, aber in der Arktis werden 93% Bedeckung erreicht.
Foto: Erstellt unter Benutzung von timeanddate.com, Planetarium Bochum

Dadurch gibt es nirgendwo auf der Erde eine totale Sonnenfinsternis. Allerdings erreicht der Bedeckungsgrad in der Arktis, im nordöstlichen Kanada in der Nähe der Hudson Bay, 93% - dort wird es merklich dunkler. Wir in Deutschland liegen dagegen am Rand der Zone, in der überhaupt eine Finsternis sichtbar ist – zum Maximum der Finsternis werden gut 21% der Fläche der Sonne vom Mond bedeckt.

In Bochum ist der Bedeckungsgrad nur gut 21%, aber die Sonne steht 42° hoch fast genau im Süden.
Foto: Erstellt unter Benutzung von timeanddate.com, Planetarium Bochum

Immerhin liegt der Zeitpunkt der Finsternis aber bequem am Samstagmittag. Der Mond beginnt sich um 11:19 Uhr MEZ vor die Sonne zu schieben, um 12:11 Uhr ist das Maximum erreicht, und um 13:03 Uhr hat der Mond die Sonnenscheibe wieder verlassen. Merklich dunkler wird es dabei nicht, aber wer noch eine Sonnenfinsternis-Brille besitzt, kann leicht sehen, dass ein Stück der Sonne fehlt. Natürlich darf man nur mit geschützten Augen in die Sonne blicken, sonst drohen gefährliche Augenschäden!

Aus Anlass der Sonnenfinsternis findet in Deutschland der Astronomietag (www.astronomietag.de) statt, an dem viele Volkssternwarten öffentliche Beobachtungen durchführen. Bei gutem Wetter wird die Sonnenfinsternis voraussichtlich auch vor dem Planetarium und am Campus-Observatorium der Ruhr-Universum beobachtet, wo man am Abend auch einen Blick auf die Planeten werfen kann.